John North Willys kauft 1908 die seit 1903 bestehende Overland Automotive Division of Standard Wheel Company. Im Jahr 1912 wird die Firma in Willys-Overland Motor Company umbenannt. 1926 ist Willys-Overland der drittgrösste Autohersteller in Amerika. Infolge der grossen Depression muss das Unternehmen aber Konkurs anmelden, und wird 1936 neu gegründet als Willys-Overland Motors Inc. Die Firma hat ihren Sitz in Toledo, Ohio USA.
Angeblich bestellte der Autohändler rund ein Dutzend Fahrzeuge der Marke Overland. Die bestellten Fahrzeuge treffen jedoch Monatelang nicht ein. Willys beschliesst daraufhin, die Firma Overland zu besuchen und bemerkt dabei, wie schlecht es um Overland steht. 1908 wird die Overland Automotiv Division an J.N.Willys verkauft...
1940 stehen die USA kurz vor Kriegseintritt. Die US-Army benötigt dringend einen Ersatz für die unbefriedigenden Motorräder und entwirft ein erstes Lastenheft für ein 4x4-angetriebenes Aufklärungsfahrzeug. Die Ausschreibung für 70 Pilot-Fahrzeuge wird an 135 Hersteller in den USA verschickt. Lediglich 3 Hersteller antworten (Willys, Bantam und Ford) wobei Ford eine definitive Zusage noch hinauszögert. Einzig die Firma Bantam kann die Zeitlimite einhalten und liefert die Fahrzeuge termingerecht ab. Willys benötigt für sein Modell "Quad" (s.Bild) etwas mehr Zeit, produziert jedoch deutlich günstiger. Bantam war ein kleiner Autohersteller dem es nie gelang, in seiner knapp zehnjährigen Geschichte, schwarze Zahlen zu schreiben. Den Verantwortlichen der Army ist dies klar. Sie brauchen starke Partner die in der Lage sind, die geforderten Stückzahlen zu produzieren und bringen Ford dazu sich mit dem Modell "Pigmy" an dem Projekt zu beteiligen.
Ab Oktober 1941 teilen sich Willys und Ford die Lizenz zum Bau des Jeep. Willys baut den Jeep MB (s.Foto), Ford den Jeep GPW. Beide Hersteller bauen nun praktisch identische Fahrzeuge welche sich, abgesehen von einigen kleinen Details, lediglich durch "Willys" bzw. "Ford" Schriftzüge unterscheiden. Bantam kann bei den hohen Produktionszahlen nicht mithalten, erhält dafür den Auftrag für die Herstellung des Jeep-Anhängers (Trailer Bantam T3). Bis 1945 baute Willys insgesamt rund 360000 Fahrzeuge.
Am 18. Juli 1945 stellt Willys die Zivilversion des Jeep vor, den CJ-2A. Am 31. Juli 1945 läuft der Lizenzvertrag mit Ford aus, alle Lizenzrechte fallen zurück an Willys. Im September 1945
liefert Willys den letzten Jeep MB, Ford hatte seinen letzten Jeep GPW termingerecht im Juli ausgeliefert.
1946, die Nachfrage nach dem Jeep steigt. Willys baut nun auch den CJ-3A. Von ihm werden rund 132000 Stk. bis zum Produktionsende 1953 hergestellt. Von 1947-1965 wird der Willys-Jeep-Truck 200000 mal gebaut. 1952 wird der Jeep überarbeitet, der CJ-3B wird nun bis 1968 155000 mal verkauft. Die neue Version erhält unter anderem einen neuen, stärkeren Motor (F-Head) der nun 70 PS bei 4000 U/min. leistet.
Willys-Overland wird 1953 von Kaiser übernommen und wechselt den Firmennamen in Willys Motor Company. Ein Jahr später debutiert der CJ-5, er wird nun rund 30 Jahre lang gebaut.
1963 wechselt die Firma erneut den Namen in Kaiser-Jeep Corporation. 1965 wird die Produktion der Willys Wagons und Trucks eingestellt, der Name Willys verschwindet nun ganz. 1970 übernimmt AMC (American Motors Corporation) Kaiser-Jeep. Ab 1987 gehört American Motors der Chrysler Corporation, welche sich 1998 mit Daimler zusammenschliesst und als Daimler-Chrysler nun zu den 5 grössten Hersteller der Welt gehört.
Quelle:
Buch "Jeep - Bantam,Willys,Ford" von Emile Becker/Guy Dentzer.
Willys-Overland, USA.